Abgrenzung - Grenzen setzen

Jeder von uns hat seine individuelle Geschichte, die sich aus unterschiedlichen Erfahrungen zusammen setzt. Wer leidvolle Erfahrungen erleben musste, trägt die Erinnerungen daran teilweise ein Leben lang mit sich herum, wenn er diese Erfahrungen nicht aufgearbeitet und verarbeitet hat. Deshalb kann es geschehen, dass Personen in ihrem Alltag "getriggert", also an diese Erfahrungen erinnert werden und darunter akut leiden. Zweck einer Therapie ist es, diese Erfahrungen zu verarbeiten und sich somit von einer leidvollen Vergangenheit abzugrenzen.

Abgrenzung bedeutet also: "Ich grenze mich von meinen Erfahrungen ab, sodass ich ganz im Hier und Jetzt sein kann."

Abgrenzung heißt, sich von seiner eigenen Geschichte abzugrenzen.

 

Im Gegensatz dazu steht das "Grenzen setzen". Grenzen setzen wir anderen Menschen gegenüber mit einem "Bis hierhin und nicht weiter!". Damit schützen wir uns selbst und zeigen einem anderen, was für uns noch ein angenehmer Bereich ist und was nicht.

Sowohl mit der Abgrenzung als auch mit dem Grenzen-Setzen halten wir unser Gegenüber nicht auf Distanz sondern im Gegenteil: wir fördern ein Miteinander.

Wer in seiner eigenen Geschichte getriggert ist, wenn ihm ein Gegenüber etwas erzählt, ist mit seiner Aufmerksamkeit bei sich selbst und nicht bei dem anderen. Abgrenzung hilft uns, bei dem anderen zu bleiben und in Mitgefühl statt Mitleid zu gehen.

Grenzen setzen hilft dem anderen zu verstehen, was wir wollen und was nicht. Wenn unser Gegenüber unsere Grenzen respektiert, entsteht ein achtsamer Umgang untereinander.

Herbstbild - Therapie in Limburg